6.11.11
[Voser 2007, S.90]
Die Realität wird durch den Menschen und die Tierwelt wahrgenommen.
Sie ist unser Lebensraum
oder unsere Umwelt. Die Kognition der Realität erfolgt auf rationaler wie wissenschaftlicher Ebene
als auch auf der subjektiven wie emotionalen Ebene. Dies bedeutet, dass sowohl Erfahrung,
Wissen und auch kulturelle Tradition die Wahrnehmung der Realität beeinflussen (vgl. z.B.
[Reichert (Hrsg.) 1996, Reichert 1996b]).
Der
Benutzer hat mit Geoinformation Aufgaben zu erfüllen.
Je nach Aufgabenstellung und Wissen
hat er unterschiedliche Bedürfnisse an Geoinformation. Hinter den Bedürfnissen hat
ein Konzept
über die Realität (Universe of Discours) zu existieren. Der Benutzer hat schlussendlich die
Realität
in der Geoinformation wiederzuerkennen („semantische
Wertschöpfung“, Appendix J53.2), und
andererseits hat er aus Geoinformation und deren Analyse Rückschlüsse über die Realität
zu
ziehen und entsprechende Maßnahmen oder Lösungen zu treffen.
Der Konzeptersteller ist der Analyst und Modellierer, welcher
die Bedürfnisse an die Geodaten in
ein konzeptuelles Modell abbildet, dabei die notwendige konzeptuelle Abstraktion und
Systematisierung der verlangten Geoinformation vornimmt und in eine formalisierte Sprache
übersetzt, wobei die Regeln derModellierung von Geoinformation umgesetzt werden.
Der Entwickler bildet das konzeptuelle Modell der Realität,
welches die Benutzerbedürfnisse
beinhaltet, in das logische Modell ab, welches durch die Software und deren Basisbausteine
möglich ist. Darauf aufbauend sind die entsprechenden Strukturen für die Geodaten zu bilden
und
die notwendige Funktionalität in Applikationen einzubinden.
Das IT-Werkzeug wie Software- und Programmierumgebung, vorhandene
Datenbanken liefert
Basisbausteine wie z.B. die Datenstruktur, um Geoinformation zu verwalten und bearbeiten,
respektive, um entsprechende SW- Applikationen zu entwickeln.