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Kommunikation und Dokumentation von Geoinformation
graphic8.11.11
[Voser 2007 S. 98-99]
Kommunikation in der Geomatik findet auf unterschiedlicher Stufe statt. Abbildung 30 zeigt die Kommunikationsniveaus von Modellen. Dabei dokumentieren die Modelle Konzepte über die „strukturelle Ordnung der Dinge" (semantisches Konzept). Demgegenüber gibt es Information, welche nach der logischen Ordnung des Modelles gesammelt wird. Bei der gesammelten und im Modell vorgehaltenen Information spricht man von Daten. Im Sinne von Geoinformation enthalten diese Informationen über die geografische Realität.
Für die Kommunikation von Geoinformation braucht es auch Modelle, die für verschiedene Kommunikationsniveaus (vgl. Abbildung 30) und Kommunikationszwecke verwendet werden. Bei der Zielbestimmung unterscheidet man zwischen:
  • Information für Menschen
  • Informationen für Computer oder Maschinen.
Man unterscheidet zudem unterschiedliche Arten der Kommunikation:
  • für die digitale Kommunikation braucht es die Modelle und damit verbundenen Formate
  • für die grafische Kommunikation braucht es grafische Regeln:
    • für Bildschirmdarstellungen von Geoinformation
    • für analoge Darstellungen von Geoinformation (Pläne und Karten)
    • weitere Abstraktionen für schematische Pläne
  • für die verbale Kommunikation braucht es Grammatik und Sprache:
    • gesprochen und gehört von Menschen
    • gesprochen von Maschinen für Menschen
    • gesprochen von Menschen für Maschinen.
Die bisherige Differenzierung von Kommunikation unterscheidet die Kommunikationsmedien und die Kommunikationssender oder –empfänger, jedoch nicht den semantischen Informationsgehalt.
Die Unterscheidung des semantischen Informationsgehaltes auf Stufe Information kann wie folgt vorgenommen werden:
  • Information/Daten über die Realität
  • Metainformation/Metadaten
  • Technische Information (z.B. für digitale Prozesse notwendig).
Informationen oder Daten beschreiben die Fakten der Realität entsprechend dem zugehörigen Modell, Metainformationen demgegenüber Informationen über die Daten. Folglich beschreiben Metadaten nicht die geografische Realität, sondern den Zustand der Daten. Die technischen Informationen benötigt es zur Verwaltung und Bearbeitung der Daten, sind teilweise von der Datenstruktur oder vom logischen Modell oder von weiteren technischen Anforderungen abhängig. Dazu gehören Datenqualität, Art der Erhebung der Daten, Regeln der Erhebung, Aktualitätsinformation etc. In diesem Sinne ist das Datenmodell auch Metainformation zu den Daten. Aber auch ein Datenmodell wiederum kann als Information betrachtet werden. Metainformation (Metadaten) verfolgt ein wesentliches Ziel: Unterstützung bei der Kommunikation von Information.
Dabei unterstützt Metainformation:
  • Zugriff auf Information
    • Suche von Information und Datenbeständen
    • Selektion von Information
  • der Interpretation von Information
    • Beurteilung von Information
    • Auswertung von Information
    • Erkenntnisgewinnung.
Metainformation erleichtert somit die Nutzung von Information. Das Konzept Metainformation wird auch auf die Problemstellung Geoinformation angewandt. ISO TC211 hat dabei selber einen Standard für Metadaten für Geoinformation entwickelt (ISO IS 19115). Im Hinblick auf Koordinaten- Referenz- Systeme sind diese bei ISO Metadaten von Geoinformation. Für die nachfolgende Beschreibung des konzeptuellen Modelles Koordinaten-Referenz-System sind KRS das zentrale Element des konzeptuellen Modelles (“Universe of Discours“) und es werden darauf Informationen unterschieden, die die Charakteristik von KRS und deren Beziehungen untereinander beschreiben, sowie Metadaten, die die Anwendung des KRS respektive die Überführung von Daten zwischen KRS umschreiben.